Prozesserklärung Lea

Vor über einem Jahr haben Aktivist*innen das BAFA in seinem tödlichem Alltag gestört und so Verantwortung übernommen für die Rüstungsindustrie der BRD, die weltweit für Krieg und Terror sorgt. Das BAFA ist für die Genehmigung von Rüstungsgüter weltweit verantwortlich. Die Gründe und Motivationen für diese Aktion sind vielfältig und jeder einzelne Grund ist ein wichtiger Strang in einem intersektionalen und solidarischen Kampf für eine bessere und friedlichere Welt für alle.

Als FLINTA* Person also als Frauen, Lesben, Inter-, Nichtbinäre-, Trans oder Agender Personen, ist es mir unmöglich das Ausmaß der patriarchale Gewalt, welches hier von der Bundesregierung mitfinanziert und unterstützt, wird aus den Augen zu lassen. Die besondere Verletzlichkeit von weiblichen oder nicht binär gelesenen Körpern in gewaltvollen Auseinandersetzungen ist enorm groß. Patriarchale Gewalt in diesem Ausmaß findet nicht nur in Krisengebieten statt, wo es fehlende Unterstützungsstrukturen gibt, sondern ist sexualisierte Gewalt gegen FLINTA*s oftmals integraler Bestandteil kriegerischer Auseinandersetzungen, diese zeigte sich im Bosnien- als auch im Kongokrieg. Vergewaltigungen und systematische sexualisierte Gewalt wird als Kriegswaffe gegen FLINTA*s angewendet und führt zur Vertreibung, Stigmatisierung und lebenslangen Traumata. Dies geschieht nicht nur unter der vermeintlich eigenen Bevölkerungen, sondern auch von den UN-Soldaten, sogenannten Hilfsorganisationen oder von der BRD militärisch unterstützen Armeen. Zwischen 2004 und 2016 soll es weltweit allein 2.000 Fälle gegeben haben, bei denen Frauen* und Kinder von Blauhelmen aus den UN-Friedenstruppen vergewaltigt wurden. Continue reading

Prozesserklärung Jacob

Eigentlich möchte ich mich kurzhalten, denn in den Verhandlungen und auf den Kundgebungen der letzten Tage und Wochen ist schon vieles Wichtige und Richtige gesagt worden. Und doch fällt es mir schwer mich kurz zu halten, denn es wurden noch lange nicht genug Worte verloren über die dreckigen Rüstungsdeals der BRD und den hier dargebotenen Repressionswahn ihrer staatlichen Behörden.

Ich sitze heute hier, weil ich im Februar 2020 mit vielen anderen Menschen in ein Gebäude hineingegangen und dort geblieben bin. Deswegen saß schon vor einer Stunde eine andere Freundin hier, deswegen saßen bereits in den letzten Wochen Freund/innen hier und deswegen werden in den kommenden Wochen und Monaten viele weitere Freund/innen hier sitzen müssen. Das Gebäude, dessen Frieden wir mit dieser Aktion gebrochen und dessen Mitarbeiter*/innen wir zu Zwangsurlaub genötigt haben sollen, ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle – kurz BAFA. Lassen sie mich kurz erklären, warum wir uns entschlossenen haben, genau dort zu sein, genau dort zu bleiben. Continue reading

Prozessrklärung Anna

Vor über einem Jahr haben Antimilitaristinnen gegen das BAFA demonstriert. Die Aktivistinnen haben sich damit der deutschen Rüstungspolitik, dem Krieg und der Gewalt weltweit entgegenstellt. Das BAFA liegt so unscheinbar und so leise vor den Toren Frankfurts – dass dort Rüstungsexporte genehmigt werden, welche für Krieg, Terror und Gewalt verantwortlich sind, wissen die wenigsten. Mit der Aktion wurde die Mittäter*innenschaft der Behörde sichtbar gemacht und Anklage gegen die deutsche Kriegspolitik erhoben.

Heute bin ich als eine dieser Aktvist/innen angeklagt, nach dem Willen der Staatsanwaltschaft sollen viele weitere vor Gericht. Der Vorwurf lautet „Hausfriedensbruch“ – welcher Frieden soll von den Aktivistinnen in diesem Haus des Krieges gebrochen worden sein.

Seit ich mich erinnern kann, sind Waffen, das Militär und kriegerische Auseinandersetzungen die traurige Realität. Im Kindergarten wurde Krieg gespielt und mein Vater zockte nach der Arbeit Kriegsspiele. In meinen Erinnerungen sitze ich als Kind vor dem Fernseher und schaute Nachrichten. Kam es zu Berichten über Kriege und Gewalt, wurden mir schnell die Hände vors Gesicht gehalten und ich konnte nur noch das Knallen und die Schreie hören. Continue reading

Rede von Lukas B. im 2. BAFA-Prozess

Vor gut einem Jahr haben entschlossene Antimilitarist*/innen vor und in dem BAFA gegen deutsche Rüstungsexporte demonstriert, gegen Exporte von Waffen, die weltweit Kriege befeuern.

Heute bin ich als einer dieser Demonstrant*/innen angeklagt, nach dem Willen der Staatsanwaltschaft sollen viele weitere vor Gericht.
Der Vorwurf klingt absurd – wir sollen den Hausfrieden gebrochen haben. In diesem Haus gibt es jedoch keinen Frieden den wir brechen konnten, schließlich ist das BAFA Teil eines bürokratischen Komplexes, der Waffenexporte aus Deutschland in Kriegs- und Krisengebiete möglich macht. Was wir gebrochen haben, war höchstens die gespenstische Ruhe, die geschäftige Normalität, die in diesen tödlichen Genehmigungsverfahren liegt.
Die Unterschriften aus dieser Behörde sind notwendig, damit deutsche Firmen Gewinne mit dem Export von Kriegsgerät machen können. Die Unterschriften dieser Behörde sind notwendig, damit mit diesen Waffen in den Exportregionen Menschen ermordet, verletzt und unterdrückt werden können. Continue reading

7. Prozess gegen BAFA-Blockade

Vor über einem Jahr wurde das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) mit einer Aktion des zivilen Ungehorsams markiert. Das BAFA entscheidet, ob Waffen und Kriegstechnolgie „Made in Germany“ an autoritäre und gewalttätige Regime in aller Welt vertrieben werden können, die damit Krieg führen. Mit unserer Aktion wurde Sand ins Getriebe des tödlichen Alltags der Behörde gestreut und Verantwortung für eine gerechtere und friedlichere Welt übernommen.

Über 30 Personen werden nun mit Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch, versuchter Gefangenenbefreiung, Widerstand, Nötigung und Rädelsführer:innenschaft belegt. Wir weisen diese Vorwürfe entschieden zurück! Welchen Frieden sollen wir in dieser Behörde gebrochen haben?!

Die vielen und eng hintereinander gelegten Prozesse zeigen, dass die Staatsanwaltschaft und die Behörden jeglichen Protest klein halten wollen. Wir setzen uns jedoch gegen die behördlich und polizeiliche Schikane zu Wehr. Wir lassen unseren Protest nicht kriminalisieren! Deswegen werden wir auch diesen Prozess mit einer Kundgebung solidarisch begleitet. Lasst uns zeigen: Ihr kriegt uns nicht klein.

Wir kämpfen weiter für eine gerechteres morgen!

Gemeint sind wir Alle – für eine praktische internationale Solidarität und einen konsequenten Antimilitarismus!

Für ein Ende der Gewalt!

3., 4. & 5. Prozess gegen die BAFA-Blockade

  1. Prozess: 17.05, 08:30 Uhr, Konstimarkt
  2. und 5. Prozess: 19.05, 08:30 Uhr, Amtsgericht Höchst

Vor über einem Jahr wurde das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) mit einer Aktion des zivilen Ungehorsams markiert. Das BAFA entscheidet, ob Waffen und Kriegstechnolgie „Made in Germany“ an autoritäre und gewalttätige Regime in aller Welt vertrieben werden können, die damit Krieg führen. Mit unserer Aktion wurde Sand ins Getriebe des tödlichen Alltags der Behörde gestreut und Verantwortung für eine gerechtere und friedlichere Welt übernommen. Continue reading

2. Prozess gegen die BAFA-Blockade

Die BAFA-Aktion im Februar letzten Jahres hat den Nerv dieses mörderischen Systems getroffen und deswegen werden wir jetzt angegriffen. Dass unsere Aktionen immer wieder einen empfindlichen Punkt treffen, hat jüngst auch der 1. Mai in Ffm gezeigt, an dem die Bullen bewusst Menschenleben in Kauf genommen haben. Egal ob Bullengewalt oder Repression, wir stehen gemeinsam zusammen und lassen uns nicht einschüchtern! Gerade weil sie uns verletzen und vereinzeln wollen, werden wir dem kollektiv und solidarisch entgegentreten!

Am 04. Februar 2020 haben wir mit über 100 Menschen erfolgreich das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Eschborn blockiert. Das BAFA entscheidet, ob Waffen und Kriegstechnolgie „Made in Germany“ an autoritäre und gewalttätige Regime in aller Welt vertrieben werden können, die damit Krieg führen.

Über 30 Personen werden immer noch mit Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch, Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung, Widerstand, Nötigung und Rädelsführer:innenschaft belegt.

Nach dem erfolgreichen Prozessauftakt Ende April steht nun der zweite Prozess an. Kommt alle am 12.05. um 08.30 Uhr zum Konstimarkt, lasst uns gemeinsam unserer Solidarität mit dem Angeklagten und unserer Wut über die bestehenden Verhältnisse Ausdruck verleihen.

Am 11.05. um 15 Uhr ist außerdem das Tribunal gegen das BAFA in Eschborn, wo wir nochmal unsere Kritik vortragen werden!

Wir sagen: der Krieg beginnt hier und deswegen müssen wir ihn auch hier beenden!

Wir lassen uns nicht einschüchtern – für eine praktische internationale Solidarität und einen konsequenten Antimilitarismus!

Für ein Ende der Gewalt – Rise up for solidarity

Ein Tribunal gegen das BAFA

Frankfurter Str. 29 – 35, Eschborn, 11. Mai 2021, 15 Uhr

Was ist das BAFA?

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit Sitz in Eschborn nahe Frankfurt a.M. ist eine Behörde des deutschen Staates im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Eingebunden in die Exportkontrollpolitik der BRD ist sie somit neben anderen Aufgaben zuständig für die Erteilung oder Versagung von Ausfuhrgenehmigungen von Rüstungsgütern. Die Entscheidung für Waffenexporte trifft das Wirtschaftsministerium, jedoch erfolgt die formale Überprüfung und die Ausstellung der Lizenzen im BAFA.

Warum ein Tribunal gegen das BAFA?

Deutschland liegt auch 2021 immer noch auf Platz vier der größten Waffenexporteure, die deutschen Ausfuhren stiegen von 2016 bis 2020 um 21 Prozent gegenüber 2011 bis 2015. 2020 wurden Lieferungen für über 5 Milliarden Euro genehmigt und Waffensysteme in 55 Länder exportiert. Laut ihren Rüstungsexportrichtlinien will die BRD Lieferungen in Staaten außerhalb von EU und NATO restriktiv handhaben, die Realität sieht jedoch anders aus:

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Erster Prozess

Peinlicher Auftritt von Staatsanwaltschaft und Bullen vor Gericht: Wir haben uns  unsere erste Einstellung abgeholt!

Der Kampf wird weiter gehen, gegen unseren Mut und unsere Solidrität haben ihre Repressionen keine Chance!

Rede zum Prozessauftakt am 28.04.21

Heute wird hier der 1. Prozess in einer ganzen Reihe von Prozessen im Zusammenhang mit der Besetzung des Foyers des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrgenehmigungen – kurz BAFA – am 4.Februar 2020 stattfinden.

Bei dem heutigen Prozess wird, wie so oft, nicht der politische Hintergrund der Aktion verhandelt. Die Vorwürfe lauten auf gefährliche Körperverletzung im öffentlichen Raum sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Continue reading